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Liebe Firma Märklin…

… was ist bloß los mit Eurem Qualitätsmanagement?

Ja, ich höre schon wieder alle stöhnen: wieder einer, der über die Märklin Qualität schimpft. Korrekt, aber im Gegensatz zur oft in Modellbahnforen stattfindenden „Nietenzählerei“, eventuell einen Ticks stark ruckelnde Antriebe oder vielleicht überzogener Ansprüche hinsichtlich einer Modellausgestaltung geht es mir um absolute Basics. Ich rede nicht einmal von Loks und ihrer Technik, ich rede von banalerem. Was ist passiert?

Es gab Zeiten, da konnte man beim Händler neu ein Modell kaufen, einen Wagen oder ein Wagen-Set, und man wusste, was man bekam. Man konnte es auspacken, auf die Anlage stellen oder in die Vitrine und sich erfreuen. In der Regel waren die Modelle einwandfrei und benutzbar (die Betonung liegt hier auf benutzbar). In den letzten 3-4 Jahren beobachte ich immer mehr, das diese Verlässlichkeit insbesondere bei Wagen und Wagen-Sets abnimmt. Aber im Einzelnen:

Im Herbst 2008 kaufte ich das Kesselwagen-Set Märklin 46528 mit Epoche III Kesselwagen der Marken Shell, Dea und Esso. Märklin befand sich damals in Händen von Kingsbridge Capital und stand kurz vor der Insolvenz. In dieser Zeit wurde an vielem gespart und da verwunderte es mich auch nicht, dass ich in dem Set mit 6 Kesselwagen 2 Kesselwagen fand, denen ein komplettes Drehgestell samt Achsen fehlte. Man darf sich zurecht fragen, wie so ein Artikel überhaupt in eine Schachtel geraten kann und darf (gleichwohl man sich auch fragen darf, warum der Händler so eine Ware rausschickt, war das Manko dieser Artikel bereits durch das Sichtfenster erkennbar), aber den Umständen seinerzeit geschuldet hat man sich über nichts mehr gewundert, reklamiert und hat zwei neue Drehgestelle vom Märklin Kundenservice nach Hause geschickt bekommen. Das ist schon lange her und als bedauerliches Prä-Insolvenz-Ereignis einzuordnen.

Heute sind die Zeiten anders, trotzdem ist seit 3-4 Jahren ein Trend zu beobachten, der in eine ähnliche Richtung geht, wenn auch teilweise subtiler. In den letzten 4 Jahren beispielsweise erwarb ich 3 Wagen-Sets, fabrikneu direkt vom autorisierten Fachhändler. Es handelte sich dabei um die Wagen-Sets 43947 (Schnellzugwagen-Set Euro-Express, MHI), 41327 (Eilzugwagen-Set, Märklin Insider) und 48825 (Güterwagen-Set zur E 71, Märklin Insider). Man beachte insbesondere, dass es sich dabei im Sonderserien für die MHI bzw. für die treuesten Kunden, die Märklin Insider, handelt. Man sollte meinen, dass auf solche Modelle ein besonderes Augenmerk gelegt wird. Aber weit gefehlt. Bei diesen Wagen-Sets war der Fehler sehr subtil, denn alle Wagen-Sets haben gemein, dass hier Wagen derselben Bauart mehrfach vertreten sind. Und so trat hier der Fehler auf, dass in all diesen Wagen-Sets jeweils ein Wagen fehlte, dafür ein anderer Wagen doppelt vorhanden war. Beim Set 43947 fehlte der Wagen Am, stattdessen war einer der Wagen Bm mit identischer Betriebsnummer doppelt vorhanden. Ein Fehler, der auf den ersten Blick kaum auffällt, wenn man nicht die Bedruckung unter die Lupe nimmt und die Seitenfenster nachzählt. Beim Set 41327 fehlte der Umbauwagen 1./2. Klasse, dafür war der Umbauwagen 2. Klasse mit identischer Betriebsnummer doppelt vorhanden. Auch hier ein Fehler, der auf den ersten Blick kaum auffällt, aber am fehlenden, gelben 1. Klasse Streifen einfacher erkennbar wäre. Beim Güterwagen-Set 48825 war es dann wieder subtiler, fehlte hier einer der gedeckten Güterwagen, und zwar der, an dem sich die Bohrungen für das Anbringen der Schlußscheiben befanden, dafür war der andere Wagen ohne Bohrungen und mit identischer Betriebsnummer doppelt im Set. Besonders ärgerlich, da es sich auch um Insider-Sets handelt, die deutlich schwieriger auch beim Händler zu tauschen sind, da sie in der Regel nur personalisiert nach Bestellung auf Lager sind. Man sieht, man muss jetzt sogar aufpassen, wie ein Luchs, dass die Wagen-Sets, die man kauft, auch korrekt zusammengestellt sind, hier treten offenbar häufiger Fehler auf.

Was hat mich aber dazu bewogen meinen Unmut nun heute hier kundzutun? Heute kam die Lieferung meiner vorbestellten, 3-achsigen Umbauwagen-Paare aus dem Märklin Klassiker Sortiment, Neuheit 2023, die jetzt im Frühjahr 2024 ausgeliefert werden. Es handelt sich um die Bestellnummern 43175, 43186 und 43196. Diese sind werkseitig mit einer Innenbeleuchtung ausgestattet, die über stromführende Kupplung von der Lok versorgt werden soll. Im Gegensatz zu anderen Umbauwagen-Paaren, sind diese Wagen mit einer neuen, flachen, trennbaren, stromführenden Kurzkupplung zwischen den Wagen-Teilen versehen, statt mit einer festen Kupplungsdeichsel, mit der die Paare sonst üblicherweise miteinander verbunden sind. Ärgerlich nun, das bei diesen Wagen-Paaren, bei 2 Wagen-Paaren schlicht vergessen wurde, die stromführenden Kupplungen zwischen die beiden Wagenteilen zu montieren. Lediglich die äußeren Wagenenden weisen sie Kupplungen aus, in der Mitte bleiben die Wagen ungekuppelt und man muß kein Prophet sein, um sagen zu können, dass die Innenbeleuchtung so natürlich nicht funktionieren kann, jedenfalls nicht für beide Wagenteile gleichzeitig. Gut, wenn man noch ein Paket mit stromführenden Kupplungen zu Hause hat, die man einfach einsetzen kann. Aber eigentlich ist das nicht der Sinn der Sache, bei Neuware erst einmal mit dem eigenen Ersatzteilfundus aushelfen zu müssen. Allerdings sind Kupplungen auch nicht der Wert, für den man alles zum Händler zurückschickt und reklamiert.

Ich bezeichne mich nicht als Power-Käufer, der jeden Wagen und jedes Wagen-Set kauft, daher wundert mich die Häufung der Fehler auf die Anzahl der gekauften Wagen und Wagen-Set schon. Wenn man z.B. bzgl. der Vertauschung der Wagen in den Wagen-Sets schaut, dann rede ich aus persönlicher Erfahrung von 10 gekauften Wagen-Sets in den letzten 4 Jahren, von denen 3 Sets mit nicht korrekter Bestückung dabei waren. Wir reden also von einer Fehlerquote von immerhin von 30%. Bei den Umbauwagen mit den fehlenden Kupplungen ist die Quote höher, von 3 bestellten Wagen-Paaren weisen 2 diesen Fehler auf, hier liegt die persönliche Fehlerquote bei sagenhaften 66,6%. Jetzt kann es natürlich sein, dass ich der eine Kunde bin, der auch beim Abholen seines Lotto-Gewinns vom Blitz erschlagen würde, ich vermag allerdings nicht daran glauben, dass ich einfach nur Pech habe und sich alle Qualitätsausreißer bei mir sammeln.

Liebe Firma Märklin, Fehler können passieren, aber wie kann es sein, dass sich in den letzten Jahren diese Fehler so häufen und vor allem, dass es so derart banale Fehler in die Verpackung und bis zum Kunden schaffen? Nicht vorhandene Kupplungen müssen beim Verpacken auffallen, fehlende Drehgestelle ebenfalls. Wir reden hier nicht von Fehlern in z.B. elektronischen Bauteilen die nicht direkt erkennbar sind. Okay, das Bestücken der Wagen-Sets ist subtiler, aber auch so etwas darf nicht passieren, schon gar nicht bei einem limitierten Insider-Wagen-Set. Liebe Kunden von Märklin, kontrolliert nach Erhalt Eurer Wagen und Wagen-Sets diese ganz genau, damit ihr künftig vor bösen Überraschungen gefeit seid.

Märklin stellt zweites Insidermodell vor

Märklin hat heute das zweite Insidermodell für 2022 für die Spurweite H0 vorgestellt, welches für den Märklin Insider Club und den Trix Profi Club erscheint.

Es handelt sich um eine komplette Neukonstruktion des badischen Krokodils der Baureihe E 71.1 in der Epoche 3 der Deutschen Bundesbahn in flaschengrüner Ausführung der frühen 50er Jahre. Dazu erscheint ein 5-teiliges Güterwagen-Set für einen Güter-Kurzzug.

Mit 459 EUR für die Lok und 199 EUR für das Wagen-Set werden stolze Preise aufgerufen. Bleibt zu hoffen, dass die Modelle den Preis nach den Qualitätsproblemen in letzter Zeit auch rechtfertigen.

Generell, finde ich, hat Märklin hier wieder eine gute Wahl für ein Club-Modell getroffen: ein schöner „Exot“ mit sehr filigraner und detaillierter Optik, der zu seiner Zeit im Original technische Maßstäbe gesetzt hat , der sicher seine Liebhaber im Modell finden wird, und zugleich eine Reihe weiterer Form- und Farbvarianten für den MHI-Fundus der nächsten Jahre zulässt.

Selbstverständlich stehen die Modelle ab sofort in der Datenbank zur Verfügung.

Märklin Ukraine-Spendenwagen ausgeliefert

Der von Märklin am 16.3.2022 unter der Artikelnummer 43763 mit einer Auflage von 2500 Exemplaren verkaufte Spendenwagen für Frieden in Europa wurde mittlerweile ausgeliefert.

Schönes Modell, welches mit seinem Spendenzweck hoffentlich hilft!

Alle Details zum Modell findet ihr natürlich in unserer Datenbank.

Qualität bei Märklin

Ich habe lange gezögert, ob ich überhaupt einen Post zu dem Thema schreiben soll, aber meine jüngsten Erfahrungen haben mich doch veranlasst, ein paar Worte über die scheinbar deutlich sinkende Qualität bei der Firma Märklin zu schreiben und zu teilen.

Generell: seit über 30 Jahren bin ich Kunde bei Märklin. Selten hatte ich Grund zur Klage. Ich betreibe eine Sammlung von Modellen aus dem Bereich Deutschland und Schweiz der Epoche III bis VI auf Wechselstrom, es bedarf hier auch keiner Diskussion, das ist natürlich gewachsen, so etwas stellt man nicht einfach auf Gleichstrom um.

Es gibt seit geraumer Zeit immer wieder Diskussionen, teils polemisch, teils aber auch recht sachlich, über diverse Qualitätsmängel bei Märklin. Ich habe das lange Zeit sehr amüsiert verfolgt, vielleicht auch teilweise recht überheblich in den Foren kommentiert, auch, weil ich nie Probleme hatte. Alle Modelle, die ich mir gekauft habe, waren nach meinem Anspruch einwandfrei und ich war bereit, diese für den aufgerufenen Preis zu akzeptieren. Märklin war nie dafür bekannt, die am feinsten detaillierten Großserienmodelle am Markt zuhaben. Aber die hatten immer ein paar Vorteile auf ihrer Seite: Metallgehäuse, solide Technik und eine fast unverwüstliche Qualität, dafür war man auch gerne bereit, mal auf ein noch so filigranes Detail zu verzichten, zumindest ich war dazu bereit, aber ich bin auch scheinbar deutlich weniger anspruchsvoll, als die gemeine Internet-Community, die bei Märklin kauft.

Wie kommt es, dass selbst ein relativ unkritischer Kunde des Hauses Märklin einen solchen Post verfasst? Die Antwort ist: Frust. Auch mich hat mittlerweile die phasenweise schlampige Qualität von Märklin zermürbt. Was ist passiert?

In den letzten beiden Jahren kaufte ich viele Wagen-Sets. Leider kann man sich nicht mehr darauf verlassen, dass in einem Wagen-Set drin ist, was Märklin verspricht. Überprüft bitte jedes Wagen-Set, das ihr kauft, besonders Wagen-Sets, deren Zusammenstellung optisch vermeintlich identische Wagen beinhaltet, sieht man doch nicht so schnell auf den ersten Blick den Fehler.

Mir ist es in den letzten zwei Jahren nun zweimal Mal passiert, dass Wagen-Sets nicht korrekt zusammengestellt waren im Auslieferungszustsand, d.h. dass ein Wagen z.B. doppelt im Set vorhanden war, ein anderer Wagen dafür fehlte. In beiden Fällen waren es Wagen, bei denen es aufgrund des Bautyps bei einer ersten Sichtungsprüfung nicht auffällt, sondern erst, wenn man anfängt, z.B. die Details in die Datenbank zu übernehmen und die Betriebsnummern näher anschaut. Betroffen in meinem Fall die Wagen-Sets Märklin 43947 (Euro-Express) und noch ärgerlicher, das Insider-Wagen-Set 41327 zum VT 92.5. In beiden Fällen konnte eine Lösung gefunden werden, doch warum muss man überhaupt eine Lösung finden?

Den Fass den Boden hat dann am Anfang der Woche die Lieferung eines Märklin Klassikers (und auch als solcher beworben) ausgeschlagen: ich bekam die V 200.0 aus der Klassiker-Reihe von Märklin mit der Artikelnummer 37806, die prinzipiell wahrscheinlich beste V 200, die Märklin je gebaut haben. Die Lackierung ist top, ein neu gestalteter Maschinenraum, zahlreiche digitale Zusatzfeatures und ein recht ansprechend gestalteter Führerstand, zusammen mit der Umrüstung der Lok auf den Mittelmotor mit Kardanantrieb machen auf dem Papier ein Schmuckstück aus der Lok. Man freut sich und bekommt dies:

Ja, es handelt nur um eine abgefallene Drehgestellblende, und ja, das kann man zu Hause selber korrigieren (was ich auch getan habe, wobei ich Glück hatte, dass nicht alle Kunststoffstifte der Blende abgebrochen waren). Aber bitte was soll ich davon halten? Keines der Modelle war wirklich günstig, dass man aufgrund des Preises über solche „Lappalien“ hinwegsehen kann. Was ist mit der viel beschworenen Endkontrolle in Göppingen, die gerne mal im hauseigenen YouTube-Channel wird hochleben gelassen? Wie können solche Modelle das Werk überhaupt verlassen? Mittlerweile ist man froh, wenn schon alle Achsen eines Wagens korrekt montiert sind. Ein Modell, das beim Auspacken auseinanderhält geht für eine UVP von 329 EUR gar nicht.

Ich habe noch einige Vorbestellungen bei Märklin offen und habe immer den Gedanken gehabt, dass die „Foren-Meckerer“ ein übertriebenes Anspruchsdenken haben, und übertriebenenere Ansprüche stellen, als ich, der ich Pseudosammler und Teppichbahner bin. Seit dieser Woche setzt auch bei mir ein Umdenken ein. Jedes neue Märklin-Modell wird sehr fein säuberlich auf Mängel untersucht und reklamiert. Strafe muss sein, bei den aufgerufenen Preisen erwarte ich auch mangelfreie Ware beim Auspacken. Man kann auch dem Händler eine Teilschuld geben, warum er keine Kontrolle macht und so etwas rausgibt. Aber wenn das, was die Händler passiert, schon solche Mängel aufweist, warum erreicht so etwas überhaupt den Händler? Fragen, die Märklin sehr schnell beantworten sollte.

Man kann immer behaupten, das sich die Fehlerquote bei mir persönlich in Grenzen hält, aber wenn sie bei mir schon ein Schmerzlimit erreicht, sollte es beim Hersteller Zeit zum Handeln sein.

Neues von Märklins Zinkpest-Front

Ostern hatte ich bei einem Hopper aus den Märklin Start-Sets 29570/29575 Zinkpest am Bodenträger festgestellt und den Kundenservice kontaktiert.

Mittlerweile gibt es Rückmeldung vom Kundenservice, der wohl einen schlechten Tag erwischt hat, denn statt zum konkreten Fall etwas zu sagen, wird in der Antwort auf die anderen Wagen des Sets eingegangen, man hat wohl die Mail nicht richtig gelesen bzw. die Bilder nicht angeschaut.

Unabhängig von dieser Unpässlichkeit sind diese von der Zinkpest betroffenen Wagen wohl abzuschreiben. Ersatzteile, also neue Wagenböden bzw. Bodenträger gibt es nicht, was angesichts der Tatsache, dass die US-Wagenkonstruktionen immer noch in neuen Wagen-Sets verwendet und gebaut werden, schon recht verwunderlich klingt, so dass man davon ausgehen muss, dass die Ersatzteillieferung eher nicht gewollt ist.

Die Kulanzregelung von 50% auf den Kaufpreis pro Wagen, maximal aber auf 10 EUR beschränkt, ist dann bei einem Neupreis von ca. 40 EUR auch eher faktisch bei 25% anzusiedeln, so dass man den Wagen wohl eher abschreibt, insbesondere da nicht klar ist, was für einen Wagen man als Ersatz bekommt und man die Katze im Sack kaufen muss. Schade.

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